Windstruck

      • Kinostart:

Originaltitel: Nae yeojachingureul sogae habnida/ 내 여자친구를 소개합니다
Regisseur: Jae-young Kwak
Drehbuch: Jae-young Kwak
Darsteller: Ji-hyun Jun, Hyuk Jang, Ye-jin Im, Ki-woo Lee
Land: Südkorea, Hong Kong
Jahr: 2004
Genre: Komödie, Drama, Romanze (= RomCom mit viel Herzschmerz)
Laufzeit: ca. 123 Minuten
Youtube Video: Windstruck

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Darum geht’s:
Kyung-jin Yeo ist eine junge, passionierte Polizistin, die es liebt die bösen Buben hinter Gitter zu bringen. Als ein Dieb die Tasche einer Frau klaut, macht sie sich auf die Verfolgung und erwischt dabei Myung-Woo, der selbst den Übeltäter verfolgt. Fälschlicherweise schleppt sie ihn auf das Revier. Tage später treffen die beiden wieder aufeinander, als Myung-Woo für ein Sozialprojekt eine Polizistin bei der Arbeit begleiten muss. Durch einen Zufall geraten sie in eine Schießerei und da Kyung-jin ihn mit Handschellen an sich gefesselt hat, muss er ihr überall hin folgen. Zwischen den beiden entsteht schon bald mehr, als nur eine Freundschaft, bis die beiden durch einen tödlichen Einsatz getrennt werden.

Meinung:
Man kommt gar nicht daran vorbei, Parallelen zwischen My Sassy Girl zu ziehen. Nicht zuletzt, weil Hauptdarstellerin Ji-hyun Jun/ Gianna Jun und Regisseur Jae-young Kwak schon in diesem Film gemeinsam zusammen gearbeitet hatten.

Windstruck fängt sehr gut an und Kyung-jin regt ab der ersten Szene zum lachen an. Mal wieder hat sie einen armen Tropf an ihrer Seite, der viele ihrer Macken über sich ergehen lassen muss. Der erste Eindruck von ihr war, dass sie sehr dominant und hitzköpfig ist und ihren Job eine Spur zu Ernst nimmt. – Das allerdings war herrlich amüsant, wenn sie Myung-Woo durch die Straßen jagt und ihn dann ins Polizeirevier schleppt.
Ich denke ein bisschen an ihren Charme macht die Tatsache aus, dass sie die Hälfte der Zeit wie betrunken wirkt und dabei kein Blatt vor den Mund nimmt. Und keine kann so schön schmollen wie Ji-hyun Jun.

Die Ausdrücke, die der Mafiaboss ab ließ waren sehr heftig und drückten auf Anhieb die gute Stimmung, die der Film bis dahin aufgebaut hatte. Gut fand ich hingegen wieder, dass er für die Aggressionen, die er aufgebaut hat, von jemand ganz anderem gerügt wurde. Hier konnte der Film zum ersten Mal überraschen.

Ich bin gerade bis kurz vor die 30 Minute gekommen, als ich eine Pause machen musste, weil ich Tränen gelacht habe, als sie morgens aufwacht, durch die Handschelle schlüpft, sich kratzt und die Handschelle wieder anlegt… und schon allein die Tatsache, dass alle Polizisten sämtliche Schlüssel mitgenommen hatten, war witzig.

Das Klavierstück in der Kennenlern-phase untermalt die Beziehung zwischen den beiden und hebt die Stimmung. Nach einiger Zeit wurde es von Knocking on Heaven’s Door in der Orchesterversion vertrieben (wunderschön!). Und die Oldies waren zwar nicht mein Fall, passten aber gut ins Geschehen.

Ich fand es zudem sehr gut, dass man nicht erfahren hat, welche Kugel Myung Woo getroffen hat.
Außerdem war es unfreiwillig komisch, dass keiner der Suizidversuche von Kyung-jin gelingen wollte. Am besten hierbei war die rettende „Hand“. Ich weiß nicht, wie man auf so eine Idee kommt, aber ich musste mit dem Kopf schütteln,- positiv gemeint. Davon abgesehen konnte der Film zu diesem Zeitpunkt gar nichts mehr an meiner Meinung ändern.

„If I die, I wish to be the wind.“

Ich finde es immer klasse, wenn Erzählungen durch Bilder unterstützt werden. So auch Kyung-jin’s Geschichte über die wunderschöne Prinzessin,- die natürlich von ihr gespielt wurde. Kurze Zeit später musste ich schon wieder vor lachen auf Pause drücken.

Nach ¾ der Spielzeit hat der Film komplett von Comedy zu Drama gewechselt. Hierbei möchte ich anmerken, dass Ji-hyun Jun (Daisy) hier eine schauspielerische Glanzleistung abgeliefert hat. Man konnte den Schmerz und die Trauer regelrecht spüren.

Zu Beginn noch sehr hitzköpfig, konnte man im Verlauf der Geschichte sehen, wie Kyung-jin reifer wurde. Nach Myung-Woo’s Ableben wurde ihr alles gleichgültig, was ihr auch einen kleinen Tick Coolness gab und danach konnte man die Hoffnung in ihren Augen wieder sehen.
Was mich verblüfft hat ist, dass sie das Drama nach dem Unfall so glaubhaft gespielt hat, was in Blood: The last Vampire hingegen nicht so wirkte. Es ist zu vergleichen mit Vicki Zhao’s Darbietung in So Close.

Windstruck beinhaltet viele gute Ideen, wie zum Beispiel der Tausch zwischen den Zwillingsschwestern, die Comic Strips in den Büchern und die Neckereien von Kyung-jin und Myung-Woo in dem ersten Teil des Filmes.

Das einzige, was ich an Windstruck bemängeln muss ist der zu lange Abschied zwischen den beiden, der wirklich haarscharf am Abgrund zum Kitsch balanciert ist. Was sich in ihrer Wohnung zuvor abspielt hatte war hingegen Magie.

Mit dem Schluss haben die Macher aber wieder einen Schmunzler gelandet. Für Insider wahrscheinlich mehr, als für Außenstehende. Ich möchte es auch gar nicht verraten. Ich habe mich aber köstlich amüsiert

Ich bin froh, den schlechten Blood: The last Vampire gesehen zu haben, der mich auf Ji-hyun Jun/ Gianna Jun aufmerksam gemacht hat. Beziehungsweise: wieder.

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Fazit:
Windstruck ist eine wunderbare Hommage an die wahre Liebe, die auch über den Tod hinaus geht.
Die erste Stunde kann man herzhaft lachen,- in der zweiten Hälfte kann man heulen, bis einem die Taschentücher ausgehen. Der Film besticht nicht nur durch ein tolles Drehbuch, sondern lebt vor allem durch seine grandiosen Hauptdarsteller Ji-hyun Jun (A man who was a Superman) und Jang Hyuck (Volcano High).
Windstruck ist daher eine runde Sache und sehr empfehlenswert.

 

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