Drachenzähmen leicht gemacht

      • Kinostart:

 

How To Train Your Dragon
aka Drachenzähmen leicht gemacht
USA 2010

Studio: Dreamworks
Regie: Chris Sanders, Dean DeBlois
Drehbuch: Cressida Cowell (Buchvorlage), Chris Sanders, Dean DeBlois, Will Davies
Musik: John Powell

Story:
Dem jungen Hicks fehlt es nicht an nötigem Kampfgeist, jedoch hapert es ihm bei der Ausübung jeglicher kriegerischer Fähigkeiten. Dadurch wirkt er für seine Heimat, das Wikingerdorf Bork, wie eine Belastung, denn Bork befindet sich in ständigem Krieg mit diversen Sorten Drachen. Um seinen Wert als Wikinger zu beweisen, möchte Hicks unbedingt einen “Tödlichen Nachtschatten”, die schlimmste Art Drache, zur Strecke bringen. Tatsächlich gelingt es ihm, einen solchen Drachen zu verletzen, aber statt ihn zu töten, pflegt Hicks ihn und beginnt sich mit ihm anzufreunden. Dadurch erkennt er, daß die Drachen eigentlich gar nicht die Feinde der Wikinger sein müßten und gerät in ein Dillema: wie kann er die Drachen vor den Wikingern und umgekehrt die Wikinger vor den Drachen stützen und gleichzeitig die Anerkennung des Dorfes und vor allem die seines Vaters gewinnen?

Trailer:

 

Kleiner Kommentar:
Da auf mich nach dem Trailer die Story von “Drachenzähmen leicht gemacht” nach “schon Dutzend Mal gesehen” wirkte, habe ich diesen Film damals nicht im Kino anschauen wollen. Nun habe ich ihn mit wenig Erwartungen zu Hause gesehen und bin angenehm überrascht worden. Zwar ist die Story wirklich nicht neu und der Ausgang des Films daher vorhersehbar aber die Umsetzung der Story durch Erzählung, Charaktere, Technik und Kunst gleichen das mehr als aus. Zu letzten zwei Aspekten kann ich als Laie leider natürlich nur wenig beitragen, aber mir stach vor allem die “Mehrdimensionalität” der Bilder auf. Damit will ich sagen, daß oftmals Vordergrund und Hintergrund so gefüllt wurden, daß die Bilder plastisch wirkten. Weiterhin waren die Gesichtszüge der Drachen sehr sprechend und man konnte ihnen ein breites Spektrum an Emotionen ablesen. Was die Bilder betrifft ist der ganze Film sehr detailverliebt aufgemacht. Es macht im wahrsten Sinne des Wortes Freude, ihn anzusehen.
An den Charakteren gefiel mir, daß man einen angenehmen Spagat zwischen “Hau drauf Wikingern” und denkenden, fühlenden Menschen geschafft hat. Ich bin es leid mit muskelbepackten Wikinger mit Hirnen von Erbsengröße vor die Nase gesetzt zu bekommen. Bei den Wikingern von Bork stehen Muskeln und Kampfgeschicklichkeit sicher auch vor jeder Buchbildung, aber man hat trotzdem noch das Gefühl, man könne sie den “homo sapiens” zurechnen.
Vom Hauptcharakter Hicks war ich auch angetan. Er fällt weder zu sehr in die Held noch in die Antiheld Ecke, sondern seine Entscheidungen bleiben stets auf normal-menschlichem Niveau.
Die Story ist mit viel, viel, viel Humor erzählt und gewinnt durch das bereit erwähnte normal-menschliche Verhalten von Hicks an Tiefe. Leider liegt in der Erzählung auch die meiner Meinung nach größte Schwachstelle des Films, weil der Konflikt letztendlich nur mit einem erzählerischen Hilfsmittel [spoil]das Einführen eines größeren, gemeinsamen Monsterfeindes[/spoil] gelöst wird. Nun, dies mindert vielleicht den Wert des Filmes ein wenig, letztendlich war es bei mir aber nicht genug, um mir die große Freude an “Drachenzähmen leicht gemacht” zu nehmen.

Empfehlen würde ich den Film allen Menschen jeglichen Alters in jeglicher Stimmungslage, die entweder oft oder auch nur ab und an animierte Filme sehen. Man kann, glaube ich, mit dem Film nicht viel falsch machen…

Darsteller:

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