War of the Arrows

      • Kinostart:

Originaltitel: Choejongbyeonggi hwal
Auch bekannt als: Hwal, Bow, Arrow – The Ultimate Weapon
Kinostart im Produktionsland: Südkorea 2011
Genre: Historie (Mandschu Invasion 17. Jhd.), Action
Regie: Kim Han-min
DarstellerInnen: Park Hae-il, Ryoo Seung-ryong, Moon Chae-won, Kim Moo-yul

 

Handlung:

Nachdem ihr Vater zum Landesverräter erklärt und das Todesurteil über die gesamte Familie ausgesprochen wurde, finden sich die Geschwister Nam-i und Ja-in als einzige Überlebende ihres Clans wieder. Als Ja-in zu heiraten gedenkt, sieht Nam-i das Versprechen, daß er seinem sterbenden Vater gab, sich um die kleine Schwester wie ein Vater zu kümmern als erfüllt an. Just an Ja-ins Hochzeit jedoch fallen die Mandschus (später chinesische Qing Dynastie genannt) in Korea ein und nehmen einen Teil der Bevölkerung gefangen, um sie in die Mandschurei mitzunehmen und dort zu versklaven. Unter diesen Menschen befinden sich auch Ja-in und ihr Gatte.
Nam-i macht sich mit seines Vaters Bogen auf, die Schwester zu retten.

 

Kommentar:

Ich nehme mal den größten Negativpunkt des Films gleich vorneweg: die Story ist sehr, sehr simpel! Im Grunde genommen könnte man sagen, daß es zum Großteil eine Aneinanderreihung von Verfolgungsszenen ist. – Jedoch bereitet “War of the Arrows” einem trotzdem ein angenehmes Filmerlebnis und ich halte den Film für Zuschauer, die nach einem Kostümfilm mit Action und Abenteuer suchen für empfehlenswert, da die gelungene Umsetzung des Films einen Ausgleich zur quasi nicht vorhandenen Story zu bieten vermag.

Nach dem Prolog legt der Film zuerst einmal ein eigentlich gemächliches Tempo vor. Dieses mag einige Zuschauer fürs erste Abschreckung, zahlt sich aber später aus, da die Zeit genutzt wurde, die Charaktere (bei denen man mehr oder weniger gelungen versucht hat, die gängigsten Stereotype zu umgehen) in einer komplexeren Form zu introduzieren, so daß man eine leichte emotionale Beziehung zu ihnen aufbauen kann, die dann im späteren fast-nur-Action-Teil dafür sorgt, daß man sich weiterhin um die Figuren sorgt. Auch wird dem Zuschauer dadurch das Hinübergleiten zu einem anderen Ort in eine andere Zeit erleichtert.
Der erste Teil ist außerdem von der Kunst-Kulissen- und Kostümabteilung ästhetisch ansprechend umgesetzt und richtiger Eyecandy.

Der mehr actionlastige zweite Teil besticht vor allem durch seine Bogenschießszenen. Für diejenigen, die das nicht wußten: Die koreanischen Reiche haben sich aus bogenschießenden Reiterstämmen gebildet und der Bogen blieb jahrhundertelang die erste Waffe mit der ein koreanischer Junge umgehen lernen mußte. Noch heute zeigen die Koreaner gerne bei Olympiaden und anderen Wettkämpfen, das sie zu den Top Bogenschießnationen der Welt gehören. Dementsprechend werden bei Filmen und auch bei manchen Serien nicht gerne halbe Sachen gemacht, wenn es um diesen Sport geht!

Man hat in „War of the Arrows“ gut daran getan, Ryu Seung-ryong, einer meiner Lieblingsdarsteller ;), als Antagonist einzustellen, da dieser eine charismatische Figur und somit einen weiteren Charaktervon Interesse abgibt.

Beide Teile des Films scheinen mir auch regie-und kameratechnisch sehr gut umgesetzt. Ich kann mich hierzu jedoch nicht mit großer Sicherheit äußern, da ich mich auf diesem Gebiet nicht besonders gut auskenne.

 

Zusätzliche Info: Es macht wenig aus, wenn man völlig ohne Vorkenntnisse koreanischer Geschichte an den Film herangeht. Das historische Hauptproblem “Invasion und Folgen” ist länderübergreifend verständlich und auf die Mandschuinvasion spezifischere Folgen, die für den Film wichtig wäre, werden kurz und knapp in kleinen Exkursen an Stellen, an denen sie keinen Bruch des Films erzeugen, erklärt.
Als persönliche Ergänzung füge ich jetzt hier noch ein, daß ich vermute, Ja-ins und Nam-is Vater sei ein Gefolgsmann Prinz Kwanghaes gewesen, da dieser König während seiner Regierungszeit immer wieder auf die Gefahr, die die Mandschus darstellten, hingewiesen hatte. Diese Einstellung wurde aber von seinen politischen Gegnern verlacht, was sich letztendlich als fatal für Korea erwies als selbige Gegner Prinz Kwanghae schließlich entthronten (wobei er auch seinen Königstitel verlor, daher “Prinz”), seine Anhänger entmachteten und eine pro-Ming, anti-Mandschu Politik einschlugen.

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