Lost and Delirious

      • Kinostart:
Darsteller: Piper Perabo, Mischa Barton, Jessica Paré, Jackie Burroughs, Mimi Kuzyk
Jahr: 2001
Regisseur: Léa Pool
Land: Kanada
FSK: 16
Länge: 103 Minuten
Genre: Drama / Romanze / LGBT
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Darum geht’s:
Mary Bradford will nicht weg von ihrem Vater, doch ihre Stiefmutter besteht darauf, dass sie auf ein Mädcheninternat geht. Als Neue hat sie es schwer auf der neuen Schule. Sie teilt das Zimmer mit Paulie und ihrer Freundin Victoria, die von allen Tori genannt wird. Schon bald bemerkt Mary, dass Paulie und Tori nur mehr als eine Freundschaft verbindet. Als die beiden eines morgens plötzlich von Victorias Schwester überrascht werden, sieht Tori keine andere Wahl als die Beziehung zu leumnen und somit zu beenden. Damit bricht für Paulie eine Welt zusammen. Sehr früh beginnt Tori eine neue Partnerschaft mit Jake, der schon seit längeren ein Auge auf sie geworfen hat. Doch Paulie kann und will sich nicht damit abgeben und legt alles daran, ihre Liebe zurück zu gewinnen.

Meinung:
Lost and Delirious ist kein einfaches Teenie Drama, sondern beschreibt auf eigensinnige Art den Verlust der wahren Liebe.
Wie weh tut das Gefühl, wenn dich die Person die du über alles liebst nicht hasst, sondern mehr liebt als alles andere und dennoch nicht mit dir zusammen sein will oder kann? Die Regisseurin Léa Pool hat dies eindrucksvoll in ihrem Film beschrieben. Ihre drei Hauptdarstellerinnen sind alle aus einem anderen Grund lost and delirious. Mary ‚Maus‘ Bradford, deren Mutter vor drei Jahren gestorben ist, über deren Tod sie dennoch nicht wegkommt; Pauline „Paulie“ Oster, die ihre Mutter niemals kennengelernt hat, weil sie kurz nach ihrer Geburt zur Adoption freigegeben wurde; und Victoria „Tori“ Moller, die dem Lebenstandard ihrer Eltern gerecht werden soll,- und darin liegt ihr Problem, sie kann keine Beziehung mit Paulie führen, weil ihre Eltern das nicht verstehen würden und sie nach ihrer Meinung nach verstossen würden. Beide leiden unter den Verlust ihrer Liebe und niemand kann sie darüber hinwegtrösten. Kein neuer Freund oder die verständnisvolle Lehrerin Mrs. Vaughn. Jedoch hat Tori mehr Macht über Paulie, die fast stirbt vor Schmerz, durch diesen Verlust.

Und somit fühlt sich Paulie zunehmend mit dem Falken verbunden, den sie im Wald gefunden hat und erneut das Fliegen beibringt. Einem Raubvogel, der sich nichts gefallen lässt und über allem schwebt. Sie will wie er sein und macht das auch eindruckvoll klar.
Zu anfangs scheint es eine einfache und ausgeflippte Komödie zu werden, doch spätestens nach dem Ende der Beziehung wird klar, dass es sich hier vielmehr um ein sinnliches Drama handelt, dass noch tiefer geht als so mancher andere Beziehungsfilm. Aber die Message ist klar: Vielleicht gibt es nur diesen einen Menschen auf dieser Erde, welche Rolle spielt es dann, welchem Geschlecht er angehört? Liebe ist Liebe! Und er zeigt wiederrum, wie zerstörerisch dieses Gefühl sein kann. Als Tori Paulie gesagt hat, dass sie niewieder einen Menschen so lieben wird, aber nicht mit ihr zusammen sein kann erdrückt einen das Gefühl förmlich.
Unterstützt wird dieses Drama durch Passagen aus Shakespeares Macbeth und Antonius und Cleopatra, die immerwieder zitiert werden.
Zeitweise wirkt es so, als wäre Paulie der letzte Mensch, der an diesem Gefühl festhält. Sie trägt ihrer Herzensdame Gedichte vor, ja duelliert sich sogar mit dem Konkurrenten, bis hin zum tragischen Ende.

Paulie ist mit Sicherheit der Character, der am meisten heraussticht, – der einem in Erinnerung bleibt, weil sie an etwas glaubt und sich dafür einsetzt, das in der heutigen Zeit zunehmend an Bedeutung zu verlieren scheint.

Wunderschön ist auch der Soundtrack und das Gitarrensolo, mit dem der Film unterlegt ist.

 

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