Two Women in Red Scarves

      • Kinostart:

Anmerkung: In diesem Artikel sind die chinesischen Namen in der Reihenfolge «Familienname Vorname» angeordnet.

 

Originaltitel: Liang ge guo hong tuo jin de nü ren 兩個裹紅頭巾的女人
Kinostart im Produktionsland: China 2006
Regie: Han Zhijun
Kamera: Zhao Bo
Drehbuch: Han Zhijun
Musik: Li Minjie
DarstellerInnen: Ma Shihong, Zheng Weili, Guan Xiaoping, Zhao Xiaoyi, Wu Liansheng
Genre: Liebe


Handlung:

In einem kleinen, verschneiten Dorf wohnen die lebenslustige Witwe Xifeng und das junge Mädchen Shuangyu. Shuangyu kümmert sich um ihren Vater, während Xifeng nicht nur ihr Haus versorgt, sondern auch nach den Zwillingstöchtern ihres alleinerziehenden Nachbarn Yang Tianlong sieht, für den sie eine Schwäche hat. Tianlong empfindet das als Aufdringlichkeit, hat er Xifeng doch nicht darum gebeten und auch ihre sonstigen, gutgemeinten Ratschläge tut er ab.
Vielleicht hätte er jedoch lieber auf sie gehört, den eines Tages verschuldet er einen Unfall, der das Leben der genannten Dorfbewohner ziemlich durcheinander wirbelt: Tianlong muß für einige Zeit ins Gefängnis, Shuangyus Zukunft ist zerstört und Xifeng nimmt Tianlongs Kinder ganz bei sich auf.
Als Tianlong wieder ins Dorf zurückkommt, ist man der Ansicht, er müsse Shuangyu heiraten, um für den ihr angetanen „Schaden“ zu kompensieren. Nachdem sie gerade ihr Leben neu organisiert hatten, steht damit nun die Gefühlswelt von Xifeng, Shuangyu und Tianlong Kopf…


Meinung:

Eigentlich eine simple, fast altmodische, nach dem Motto „Wer kriegt wen?“ aufgebaute Liebesgeschichte , verfehlt es „Two Women in Red Scarves“ nicht, den Zuschauer auf ruhige und langsame Art und Weise in seinen Bann zu ziehen.
Die einfache Erzählung harmoniert mit dem Hintergrund der kalten, verschneiten Bergwelt, welche sich wiederum in den etwas kantigeren Figuren, die man als erstes gar nicht für die Protagonisten einer Liebesgeschichte halten würde, wiederspiegelt. Und gerade diese weder jung, reich, schön oder sonstwie beneidenswerten, dafür aber durchaus fehlerhaften Charaktere wachsen einem sehr schnell ans Herz und ihr Schicksal lag wohl nicht nur dem normalen Zuschauer am Herz, sondern auch dem zynischsten aller Kritiker: Der Film kam sowohl beim Publikum als auch bei Angehörigen der genannten Berufsschicht an.
Selbstverständlich liegt das aber nicht wirklich bzw. nicht nur bei den Figuren. Denn obwohl die Geschichte von „Two Women in Red Scarves“ den romantischen Vorstellungen des einfachen Kinogängers entgegenkommt und sozusagen schon einmal „Fünfe gerade sein“ läßt, schwingt sanft im Hintergrund, oft eher nur zart angedeutet, immer doch ein Hauch von Realität, eine Beschreibung des Landlebens in den chinesischen Bergen mit. Ohne dieses zu verklären und ohne darüber zu lamentieren.
Die verschneiten Wälder und Berge geben dem Film zwar seinen ästhetischen Aspekt, aber die Härte und Gefahren des Lebens in diesem Schnee und mit den ländlichen Vorstellungen ist genügend sichtbar, daß sich der Zuschauer nicht wünschen wird, mit den Protagonisten zu tauschen. Umgekehrt haben die Figuren sich ihren Lebensumständen angepaßt und kommen mit diesen, auch mit einigen vom Drehbuchautor durchaus kritisierten Vorstellungen, gut genug zurecht, um den Zuschauer zu zeigen, daß trotz aller Schwierigkeiten auch in chinesischen Bergdörfern ein glückliches Leben und Überleben möglich ist.


Fazit:

Mir persönlich hat dieser kleine Film sehr, sehr gut gefallen. Auch wenn ich ihn ab und an (eher gegen Anfang) doch etwas zu langsam empfand und manchmal ein wenig allzu vorhersehbar.
Wenn man wie ich Filme mit Schnee und ruhige, nicht allzu aufregende Liebesfilme mit etwas älteren Hauptfiguren mag, sollte man es ruhig einmal mit „Two Women in Red Scarves“ versuchen!

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