Antichrist

      • Kinostart:

Regisseur: Lars von Trier
Drehbuch: Lars von Trier
Darsteller: Willem Dafoe, Charlotte Gainsbourg, Storm Acheche Sahlstrøm
Land: Deutschland, Dänemark, Frankreich, Schweden, Polen, Italien
Jahr: 2009
Genre: Drama, Horror
Laufzeit ca.: 108Minuten

 

Darum geht’s:
Nach dem Tod ihres kleinen Sohnes Nic, werden die Eltern von Schuldgefühlen geplagt. Doch anstatt seine Frau in kompetente Hände zu geben, möchte ihr Ehemann und Therapeut sie selbst bei der Trauerarbeit unterstützen. Dafür fährt er mit ihr in eine abgelegene Hütte im Wald, die den Namen Eden trägt. Dort verbrachte das Paar den letzten Sommer gemeinsam als Familie. Anstatt Besserung stellt sich jedoch ein ungewohntes Gefühl der Angst ein, dass die tiefsten ihrer Seele freilegt, was das Paar vor eine schier unüberwindliche Hürde stellt.

Meinung:
Vor dem Film:
Mich hat damals der Artikel von Daniel Kehlmann aus der „Zeit“ dazu bewogen, den Film anzusehen. Was die drastische Gewaltdarstellung angeht, die man angeblich nie wieder vergessen wird, bleibt zu sagen: Abwarten. Genau das wurde über Martyrs auch gesagt. Ja, vor allem die letzte Szene war grotesk und ist wahrlich schwer zu verdauen gewesen, aber was will man den heutzutage noch zeigen? Was bleibt übrig? In The Final Destination ist man z.B. mittels 3D mittendrin in den Eingeweiden des Verstorbenen. – Wobei wir uns hier natürlich auf zwei ganz unterschiedlichen Gebieten befinden.
Antichrist hat zumindest Interesse bei mir geweckt, demnach waren meine Erwartungen hoch. Allerdings hat mir der Artikel auch schon ein Stück weit von dem Handlungsverlauf verraten, weswegen mich die Wendung nicht wirklich mehr überrascht hat.

 
Nach dem Film:
Toller Prolog! Schon in der ersten Minute brach der Film ein Tabu, indem eine Szene gezeigt wurde, die ich so in noch keinem anderen Film gesehen habe. Jedenfalls nicht in diesem Genre. Ich denke aber, der Zuschauer hätte auch ohne diesen Close up verstanden, dass die beiden gerade Sex miteinander haben.
Antichrist ist in vier Kapitel unterteilt. Wobei SCHMERZ nicht gleich SCHMERZ bedeuten muss.
Der Teufel steckt im Detail! Man muss oft genauer hinsehen um das Grauen zu erkennen. Anscheinend kann der Tot und das Unheimliche aber nur anhand von Tieren transportiert werden. Der Rabe hat mich jetzt weniger in Angst und Schrecken versetzt, als es der Überbringer der „CHAOS REIGNS“ Worte tat.

 

Zu den Gewaltszenen:
Das war’s also? Das war der Film mit der Warnung vor den expliziten Gewaltszenen?? Also entweder habe ich in der Zwischenzeit einfach schon zu viele Filme gesehen, als das mich die paar Szenen schocken konnten. Gut, genau wie die Männer ihre Zähne zusammengebissen haben, so hatten auch die Frauen eine, aber das allein macht keinen guten Film. Ich gehe sogar davon aus, dass wenn man sich Antichrist in Erinnerung ruft, immer das Ausschalten der Libido dabei sein wird. Ich sollte aber mal bei Herrn Kehlmann nachfragen, welche Szenen genau man denn nun nie wieder vergessen wird.

Die Kameraarbeit ist sehr gut. Die Naturszenen waren sehr schön und wurden mit mal zu mal düsterer, bis am Ende alles in einen Nebel gehüllt war. Auch die Einstellungen in Zeitlupe sind größtenteils gelungen. Manchmal ziehen sie sich aber auch ewig.

 

Die Darsteller:
Willem Dafoe (Beyond: 2 Souls), ständig mit Hose auf halb Mast und Charlotte Gainsbourg (Lars von Trier’s Lieblingsdarstellerin),- ganz ohne Hose, haben mich beide nicht mitreißen können. Das Problem mit Charlotte ist zudem, dass sie mich ganz stark an Susanne Lothar erinnert, die ich auch nicht leiden kann.

 

Bleibt zu sagen:
Außer jeder Menge Sex und schönen Bildern an anderer Stelle, hat Antichrist nicht wirklich etwas zu bieten. Die Natur (des Menschen) ist grausam, ja. Und weiter?

 

Epilog:
Der Film hat bei mir kein Interesse erweckt, mich nach den Beweggründen des Regisseurs zu der Thematik zu erkundigen. Wer also wissen will, was uns Lars von Trier damit sagen wollte, der muss sich die notwendigen Antworten schon selber suchen.

 

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