6.5

Girltrash – All Night long

Die junge Colby ist lesbisch. Nun muss sie nur noch den Mut finden, es ihrer Familie und Freunden zu beichten. Ihre große Schwester hat das bereits hinter sich und ist ein Insider. Zusammen mit ihrer besten Freundin Tyler hat sie die Chance, bei einem Bandslam groß raus zu kommen. Nebenbei wollen sie Colby jedoch noch bei ihrem Coming Out helfen und kommen von einem Schlamassel in den nächsten, denn Tyler schuldet der gewaltätigen Monique noch einen Haufen Kohle und die lässt nicht mit sich spaßen.

1

Meinung:
Der Film basiert auf der Miniserie, die 2007 im Internet zu sehen war. – Webisodes werden sie auch gerne genannt. Sie lief damals auf Ourchart.com (die Seite ist mittlerweile off), eine Internetseite, resultierend aus der Serie The L-Word. Und da zu dieser Zeit die Mädels aus South of Nowhere recht erfolgreich waren, hat man einfach die Darsteller aus der einen mit der anderen zusammengebracht.

Es geht, wie schon in der Serie: um Homosexualität. Dafür hat man die beiden Hauptdarsteller Gabrielle Christian und Mandy Musgrave genommen und ihnen quasi den halben Cast von The L Word an die Seite gestellt. Natürlich müssen sie wieder ein Pärchen spielen, um die Fangemeinde nicht zu enttäuschen. Das war schon 2007 so und ist es in der längeren Version auch, wobei sich die beiden hier erst kennenlernen müssen. Gut finde ich, dass ,an den Originalschauspieler aus dem Vorgänger genommen hat und somit Lisa Rieffel und Michelle Lombardo wieder mit am Start sind. Selbst wenn man Miss Rieffel ihre 39 Jahre doch an manchen Stellen recht stark anmerkt und sie mit ihrem Teeniegeschmarre manchmal unglaubwürdig wirkt. Auf der anderen Seite war sie doch sehr amüsant und hat mit voller Hingabe gespielt.

Ich habe mir den Film nur angesehen, weil ich einen Vergleich zu der Leistung der beiden Darstellerinnen aus South of Nowhere haben wollte. Hätte ich geahnt, dass es eine Musik-Dramödie ist, hätte ich es lieber gelassen. Gut, meine Erwartungen waren in etwa bei Null und genau das habe ich auch bekommen,… irgendwie. Wobei man den Film allerdings gut im Hintergrund laufen lassen kann. Ich weiß zwar nicht, wer die Idee hatte einen Musikfilm daraus zu machen, aber zu meiner Überraschung funktioniert es.

Lisa Rieffel klingt wie Joan Jett, was bedeutet: sie kann singen. Der Rest ist eher so Sprechgesang, den ich unter der Dusche auch fabrizieren könnte. Ja, okay, so schlimm isses dann doch nicht. Davon abgesehen, dass sich die Songs wiederholen ist der Text mancher Stücke doch recht fragwürdig. So wird zum Beispiel lauthals geträllert, das man nachts um zwei etwas vor hat und nicht um eins. Es gibt aber auch ein richtig gutes Lied, was sich dann allerdings elend lang hinzieht, das es vorerst reicht, wenn man es einmal gehört hat. Der Rest bezieht sich vorwiegend auf sexuelle Anspielungen.

In gewisser Weise erinnert die Handlung auch an Nick und Norah. Eigentlich sinnloses Partytreiben in einer Nacht und der verzweifelte Versuch, den Schwarm für sich zu gewinnen. Nur das die Hauptcharaktere hier alles Frauen sind und die Männer gerade mal Chauffeur oder Rausschmeißer spielen dürfen. Die Zusammenschnitte erinnern immer mal wieder an The Tracey Fragments und die Kameraarbeit ist diesmal wesentlich besser als in der kurzen Version.
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Fazit:
Nett gemachte 08/15 Story in einer Art langgezogenen Musicclip.

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