6.9

Hänsel und Gretel (1954)

 „Hänsel und Gretel“ ist an sich ja eher eine recht brutale Geschichte – die Eltern setzen ihre Kinder im Wald aus, damit sie dort sterben sollen, weil die Eltern in ihrer Not keinen anderen Weg sehen, aber dann landen die Kinder bei einem Lebkuchenhaus, in welchem eine Hexe lebt, welche die Kinder gefangen nimmt, Hänsel mästet um ihn fressen zu können und Gretel muss wie eine Sklavin knechten und auch wenn die Hexe am Ende lebendig im Ofen verbrannt wird, wird sie sich vorher auch schon an Kindern vergangen haben.

Für die Verfilmung jetzt wurde die Geschichte ziemlich abgemildert und auch etwas verändert. So werden die Kinder nicht im Wald ausgesetzt, sondern sie ziehen von alleine los, weil Vater die Geschichte von einen Waldhaus erzählt, in welchem es einen Schatz geben soll und der wäre natürlich die Lösung für die Geldsorgen der Familie. Aber sonst hält man sich doch an die Vorlage mit dem Lebkuchenhaus, der Hexe und es kommt, wie es kommen soll.

Da auch schon super, dass der Trailer zum Film spoilert, dass am Ende alles wieder gut wird. Finde ich auch nicht schlimm und die Geschichte ist gut bekannt, aber ich fand es witzig, weil ich an all die denken musste, die sich so verdammt albern wegen Spoiler haben und es irgendwo auch traurig ist, dass man sich heute nicht mehr normal über Filme oder Serien unterhalten kann ohne das sich einer das Höschen nass macht.

Aber zum Film – der ist schon niedlich hergestellt. Die (Theater-) Kulissen sind liebevoll gestaltet und gerade beim Lebkuchenhaus gibt es doch viele kleine Details zum Entdecken oder auch der Wald und der Schnee haben alles so was Verträumtes und das bringt schon Freude und passt so gut zur Weihnachtszeit. Die Darsteller liefern auch gut ab, auch wenn man bei den Kindern Abstrichen tätigen muss. Weiß nicht ob dies Überzeichnete gewollt ist oder ob die Kinder da noch nicht so das Schauspielvermögen besitzen. Es ist zwar überzogen aber nicht nervig. Die Musik fügt sich dort auch wunderbar mit ein und die kurze Laufzeit von rund 52 Minuten ist recht angenehm. Da wird nichts unnötig in die Länge gezogen, aber es fehlt auch nichts – die Geschichte wird erzählt und es passt.

 

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