Love and Honor

      • Kinostart:

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Originaltitel: Bushi no Ichibun 武士の一分
Kinostart im Produktionsland: Japan 2006
Genre: Jidai Geki, Chambara

Regie: Yamada Yôji
Kamera: Naganuma Mutsuo
Drehbuch:
Fujisawa Shuuhei (Original), Yamada Yôji, Hiramatsu Emiko, Yamamoto Ichiro
Musik:
Tomita Isao

DarstellerInnen: Kimura Takuya, Dan Rei, Sasano Takashi, Ogata Ken, Momoi Kaori, Bando Mitsugoro, Kobayashi Nenji


Story:

What does it matter? It simply means that you can’t see.”

Der Vorkoster Mimura Shinnoji wird durch eine giftige Speise sehr krank und erblindet. Für ihn und seine Frau Kayo beginnt eine Zeit voller Selbstzweifel und Zukunftsängste. Dabei wird auch ihr Vertrauen zueinander gestört. Als Shinnojo hinter ein Geheimnis Kayos kommt, sieht er nur einen Weg darauf zu reagieren und bringt auf diese Weise großes Unglück über beide…


Kommentar:

Love and Honor“ ist nach „Samurai der Dämmerung“ und „The Hidden Blade“ der dritte und letzte Film von Yamada Yôjis sogenannter Samuraitrilogie. Alle drei Filme entstanden nach Geschichten von Fujisawa Shuuhei und alle drei scheinen oberflächlich sehr ähnlich zu sein, denn sie laufen alle als Höhepunkt der Erzählung auf ein Duell mit einem geübteren Gegner hinaus.
Sie unterscheiden sich jedoch thematisch durch die Probleme die sie ansprechen: Iguchi Seibei aus Twilight Samurai hadert mit dem Zeitalter, Katagiri Munezo aus Hidden Blade mit seinem Stand und Mimura Shinnojo mit sich selbst.

Der junge Vorkoster ist in einer utilitaristischen Umgebung aufgewachsen. Durch seine Blindheit, die ihn für andere „nutzlos“ macht, fühlt er sich wertlos. Das einzige, was ihm zu bleiben scheint ist seine Kriegerehre (der japanische Titel Bushi no Ichibun bedeutet wohl so etwas wie Ehre des Kriegers). Zu spät dämmert es ihm, daß es sich dabei um leere Ideale handeln könnte.
Somit propagiert „Love and Honor“ eindeutig, was die anderen Teile der Trilogie schon andeuteten, daß der Wert des Lebens im Leben selbst liege.

Außerdem versucht auch dieser Film dem Samuraimythos entgegenzuwirken. In diesem Fall wohl besonders dem des blinden Samurai, wir er zum Beispiel durch die Gestalt des „Zatoichi“ verkörpert wird.

Dadurch daß Mimura Shinnojo einen inneren Kampf führt ist „Love and Honor“ sehr viel dunkler als seine Vorgänger mit den ausgeglicheneren Charakteren. Und das liegt nicht nur an der Thematik, sondern auch daran, daß die Gefühle, die im Inneren des blinden Samurai toben, äußerlich durch das Wetter veranschaulicht werden. Bei den ersten beiden Filmen werden ausschließlich Ereignisse aus Frühling, Frühsommer und Winter (mit sanftem Schneefall) erzählt, „Love and Honor“ spielt hingegen im Spätsommer und Herbst und kommt mit schwüler Hitze, Gewitter und Sturm daher.
Dies war meines Erachtens eine sehr gelungene und passende Darstellung.

Was mir an der Geschichte von „Love and Honor“ nicht gefiel, war jedoch das Ende, das ziemlich konstruiert und unglaubwürdig war und dem Film vieles seiner Aussagekraft wieder genommen hat.

Die sonstige Umsetzung des Filmes unterscheidet sich nicht viel von den zwei Vorgängern, was nicht sonderlich überraschend, handelt es sich doch um die gleiche Crew. Man kann sich also in diesem Bereich auf die gewohnte, ordentliche Arbeit einstellen.

Bei den DarstellerInnen gab es jedoch Änderungen. Hatte Yamada Yôji in den anderen Filmen auf erfahrene Charakterdarsteller gesetzt, hat er es hier mit TV- und Popstar Kimura Takuya und Newcomerin Dan Rei versucht. Im Vorfeld sorgte diese Entscheidung für Zweifel unter den Kritikern, die sich im Nachhinein als unberechtigt erwiesen. Beide waren in ihren Rollen ganz hervorragend und wurden zurecht für einen Award der Japanese Academy nominiert. Kimura Takuya hat seine Nominierung leider abgelehnt, da seine Managerfirma fand, er sollte nicht mit älteren, erfahreneren Schauspielern konkurrieren.


Fazit:

Insgesamt sind alle drei Teile der Trilogie sehr sehensert und ich würde jedem raten, sie sich anzusehen.
Mein persönlicher Favorit bleibt aber „The Twilight Samurai“ aka „Samurai der Dämmerung“, den ich für ein kleines Meisterwerk halte.
Die Filme sind übrigens ein schönes Gegenargument, wenn Leute die Ähnlichkeit aktueller Hollywoodfilme damit entschuldigen wollen, daß alle Themen bereits verfilmt wurden. Hier wird sehr schön gezeigt, daß man durch andere Charaktere und andere Beziehungskonstellation ähnliche Geschichten zu ganz eigenständigen Werken verarbeiten kann.


Anmerkung: In diesem Artikel wurden die japanischen Namen in der Reihenfolge „Familienname Vorname“ geschrieben.

Darsteller:

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