HiFi-/Heimkino-Lautsprecher Nubert nuVero 50 – Alleskönner für Wand und Decke, Regal und Raum

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Eine für alles: Die Nubert nuVero 50 präsentiert sich als hochwertiger Audio-/Video-Satellit für Surround-Sets oder Satelliten-Subwoofer-Systeme. Durch das flache Gehäuse und die schwenkbare Halterung ist diese Zwei-Wege-Box wie gemacht für die Wand- und Deckenmontage – und zwar ohne Abstand: das resonanzoptimierte Gehäuse und eine zweiteilige Klanganpassung machen’s möglich. Neben dem Einsatz als Front-, Rear- und Center-Speaker funktioniert die Nubert nuVero 50 aber auch als reiner Stereo-Schallwandler. Doch wie klangstark ist dieser Universal-Lautsprecher wirklich?

Die Nubert nuVero 50 kann direkt an die Wand montiert werden.

Mit Nuberts nuVero-Serie haben wir bislang beste Bekanntschaft gemacht, aus dieser Reihe sind bereits die edle nuVero 60 Exclusiv, die nuVero 110, die nuVero 140 und die mannshohe nuVero170 zu Gast in unserer Redaktion gewesen. Obwohl all diese Boxen samt und sonders für die audiophile Zweikanal-Beschallung ausgerichtet sind, erkennen wir einige ihrer Features nun auch bei der Nubert nuVero 50 wieder, die sich sowohl an HiFi-Hörer als auch an Heimkino-Fans richtet – und das Déjà-vu beginnt gleich bei der äußeren Erscheinung.

Liegend geht’s auch: Die Box kann ebenso als Center eingesetzt werden – und hat ohne jegliche Montage festen Stand.

Klangsegel …

Als Erstes fällt natürlich die Front der Nubert nuVero 50 auf: eine aufgesetzte Schallwand, die eine sanfte Wölbung besitzt und über den Boxenkorpus hinausragt. Dieses sogenannte Klangsegel ist das optische Charakteristikum der gesamten nuVero-Serie. Das Klangsegel dient einerseits der optimalen Schallabstrahlung, andererseits soll es den Einfluss der Kantendispersion minimieren, also der Brechungen des sich ausbreitenden Schalls an den Begrenzungen der Front. Das Klangsegel ist in den nuVero-typischen Farben Diamantschwarz, Kristallweiß und Goldbraun zu haben, diese Lackierung ist im Metallic-Look ausgeführt. Unser Testmodell ist Weiß – und während wir gegen das Licht die tadellose Qualität der Ausführung bewundern, entfaltet der Überzug seine tolle Tiefenwirkung und seinen herrlich funkelnden Glanz. Wow! Die Fläche beherbergt an den Frontecken vier schwarze Aufnahmen, hier dockt die die Abdeckung an – und da staunen wir ein weiteres Mal: Statt der üblichen Stoffabdeckung bietet diese Box ein gelochtes, leicht gewölbtes Metallgitter. Es ist mechanisch hochstabil und optisch absolut stimmig. Die aufwändige Ausführung mit separaten metallenen Abstandshaltern und elastischen Kunststoffaufnahmen, die etwaige Vibrationen verpuffen lassen, sind nicht nur für die Oberklasse, in der die Nubert nuVero 50 spielt, außergewöhnlich hochwertig.

Das sanft gerundete Klangsegel der nuVero 50 ragt zu allen Seiten über den Korpus hinaus. Hier ist das aufwändig gestaltete Schutzgitter aufgesetzt.

… und Flachkorpus

Hinter diesem Klangsegel verschwindet fast das eigentliche Boxengehäuse. Es ist im Gegensatz zur glatt-glänzenden Front mit einem samtig-matten Nextel-Überzug versehen. Mit den Maßen 45 mal 17 mal 13 Zentimeter ist dieser Lautsprecher schlank-kompakt und ziemlich flach. Gerade durch die geringe Tiefe empfiehlt sich die nuVero 50 für die Montage an der Wand. Damit hier keine unerwünschten Resonanzen entstehen, muss das MDF-Gehäuse dickwandig sein – und inwandig gut verstrebt und gedämpft. Diese Optimierungsarbeiten hat Nubert gewissenhaft ausgeführt, und so erlebt man beim Hochheben der Nubert nuVero 50 sein blaues Wunder: Das vermeintliche Leichtgewicht wiegt schon ohne Haltebügel satte 9 Kilo! Das Qualitätsgehäuse lässt Nubert bei einem deutschen Tonmöbelspezialisten fertigen, made in Germany sind übrigens auch die Frequenzweiche, das Terminal, die Edelstahl-Halterung und das Gitter. Das alles trägt zum üppigen Gewicht der Box bei – wie auch die Chassis-Bestückung.

Zwei Exemplare dieses robusten Konus-Lautsprechers schallwandeln den Mittenbereich und die Bässe.

Zwei Wege, drei Speaker

Wer sich die Lautsprecher der Nubert nuVero 50 anschaut, findet mit dem Hochtöner das zweite Charakteristikum der nuVero-Serie: Der Tweeter ist exzentrisch, das heißt: Die Membran sitzt seitlich versetzt. Diese Positionierung außerhalb der Mittelachse des Korpus reduziert – wie auch die Abrundung der Front – die Brechung gewisser Frequenzen an den Rändern der Schallwand. Mit nichtzentrierten Hochtönern kann man den Brechungseffekt, der unschöne Klangadditive liefert, reduzieren. Genau diesen Kniff wendet Nubert bei der nuVero-Serie an. Bei der nuVero 50 kommt dabei die serienübliche 26-Millimeter-Seidenkalotte zum Zuge. Sie ist von der ebenso typischen zweifachen Schallführung eingefasst. Durch sie wird zusätzlich das Abstrahlverhalten des Speakers verbessert. Der Kalotten-Hochtöner ist von zwei Konus-Lautsprechern umgeben, sie übernehmen als Team die Schallwandlung der Mitten und Bässe. Die Chassis sind mit 15 Zentimetern Durchmesser ausgewiesen, die Membran misst dabei neun Zentimeter. Doch dank zweier Chassis verdoppelt sich auch die schwingende Fläche, das kommt besonders dem Bassbereich zugute. Für einen guten Bass muss die Membran stabil schwingen und komfortabel auslenken können, deshalb verwendet Nubert hier sogenannte Langhub-Lautsprecher. Sie sind mit einer Glasfaser-Sandwich-Membran bestückt, dies bürgt bei geringem Gewicht für eine hohe Steifigkeit der Schwingfläche. Mit ihren insgesamt drei Speakern arbeitet die Nubert nuVero 50 als Zwei-Wege-Box mit geschlossenem Gehäuse. Sie deckt dabei Frequenzen von 25 Kilohertz bis runter zu 90 Hertz oder 72 Hertz ab – je nachdem, ob man diese Box wandfern oder wandnah aufstellt. Damit kommen wir zu den Spielmöglichkeiten, die die Box selbst oder mit zusätzlichen Komponenten bietet.

Der Hochtöner sitzt seitlich versetzt, durch diese asymmetrische Positionierung lassen sich klangschädliche Kantenreflexionen vermeiden.

Klang-Schalter für alle Einsatzmöglichkeiten

Wer noch mehr Tiefton wünscht, sollte die Nubert nuVero 50 mit einem optionalen aktiven Tuning-Modul betreiben, also einer externen elektronischen Klangregelungen. Nubert bietet für die nuVero 50 das ATM-5 Modul an. Alternativ kann man die Nubert nuVero 50 mit einem zusätzlichen Subwoofer kombinieren. So kreiert man beispielsweise ein 2.1-Satelliten-Subwoofer-System, das für eine sehr gute Stereo-Wiedergabe sorgt und ebenso den TV- und Filmton veredelt. Die Klangnobilitierung lässt sich noch steigern: Die erstklassigen Anschlussklemmen der nuVero50 erlauben Bi-Wiring und Bi-Amping, also den Betrieb mit zwei Kabeln pro Seite als auch mit je einem Verstärker pro Kanal. Über einen entsprechenden Receiver können aber auch mehrere Nubert nuVero 50-Boxen als Heimkino-Surround-Set zur Mehrkanalton-Wiedergabe betrieben werden. Dabei ist die nuVero 50 sowohl als Front-, Rear- und Center- und Decken-Speaker einsetzbar, die Box funktioniert also sowohl in vertikaler als auch horizontaler Aufstellung. Vor allem: Dieser Schallwandler arbeitet auch direkt an der Wand. Dafür ist die Nubert nuVero 50 über die mechanische Klangoptimierung hinaus mit zwei Schaltmöglichkeiten ausgestattet. Da ist zum einen der Aufstellungsschalter. Mit ihm wählt man zwischen den Varianten „wandnah“ und „frei aufgestellt“. So passt man die Box an die verschiedenen Wiedergabebedingungen an. Mit „frei aufgestellt“ wird auch die Basswiedergabe stärker betont, das ist die naheliegendste Lösung, um der Nubert nuVero 50 etwas mehr Tiefton zu entlocken. Zum anderen finden wir noch einen Höhen-Schalter, mit ihm lässt sich der Anteil der hohen Frequenzen durch die Stufen „brillant“, „neutral“ und „sanft“ verändern. So kann man seine persönlichen Soundvorlieben pflegen, aber auch stark bedämpfte Zimmer und akustisch sehr helle Räume kompensieren.

Die Nubert nuVero 50 ist mit einem Spezial-Terminal ausgestattet: Hier sind sowohl die beiden Wippschalter der Klangregelung als auch die Polklemmen für die Lautsprecherkabel untergebracht.

Platzierung und Ausrichtung

Damit dieser Lautsprecher an Wand oder Decke seinen Platz findet, wird die Nubert nuVero 50 mit einer massiven Halterung geliefert, die dem Gewicht der Box mehr als angemessen ist. Es ist ein massiver Bügel, der aus vier Millimeter starkem und 1,3 Kilogramm schwerem Edelstahl gefertigt ist. Er fasst die Box hinterrücks durch seine U-Form ein. Mit zwei Bohrungen befestigt man diesen Bügel an der Wand. Ein drittes Loch im Bügel wäre wünschenswert, durch diese Öffnung ließen sich die Anschlusskabel unauffällig in die Wand führen, falls man entsprechende Kabelkanäle im Gemäuer gezogen hat. Zwei Schraubknöpfe, die sehr ansprechend als Edelstahl-Rondelle gestaltet sind, halten die Box im Bügel und sorgen zugleich dafür, dass der Lautsprecher schwenkbar ist – um volle 180 Grad. So lässt sich die Nubert nuVero 50 perfekt auf den Hörplatz ausrichten. Damit die gewichtigen Lautsprecher in Position bleiben, besitzt jeder der Schraubknöpfe eine Bohrung, hier führt man einen Metallstift ein, mit diesem Hebel geht das Anziehen besser und fester. Damit hierbei das Metall und die Gehäuselackierung geschont wird, schützen Kunststoffscheiben die Kontaktflächen. Auch der Bügelboden ist mit mehreren Gummierungen ausgerüstet. So kann man die Box sogar gut gepuffert als Center aufstellen. Durch die gute Ausbalancierung der Aufhängung funktioniert das sogar ohne Festschrauben. Aus dem Bügel wir nun also ein Ständer. Bei einer solchen waagerechten Nutzung sollte die exzentrische Hochtöner-Membran der Box nach oben weisen. Wenn die Boxen aufrecht betrieben werden, richtet man die asymmetrischen Hochtonchassis nach innen, so erzielt man die beste Ortbarkeit.

Die ultramassive Wandhalterung erlaubt mit ihrer Bügelform einen Schwenkradius von 180 Grad.

Die Nubert nuVero 50 auf dem Schlachtfeld

Zuerst haben wir der Nubert nuVero 50 gemäß ihrer Bestimmung als Wand- und Deckenlautsprecher den direkten Kontakt zum Gemäuer gewährt. Schließlich soll sich die Box ja dadurch auszeichnen, dass sie abstandsfrei montiert werden kann und trotzdem gut klingt – und gut heißt: neutral. Wir wählen für den Testbeginn die finale Kampfszene aus „Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian“. Der satte Soundtrack ist genauso beeindruckend wie die optische Opulenz der Schlacht. Das beginnt schon mit dem Heranpreschen der telmarischen Reiter: Die furchteinflößende Kavallerie nähert sich in Nahaufnahme dem Schlachtfeld von Beruna, wir werden fast von den donnernden Rosshufen überwältigt – und schon hier zeigt die kleine Nubert nuVero 50 ihre Muskeln, der Sound hat richtig Volumen und ist trotzdem knackig. So wird auch die nun einsetzende Zerstörungsorgie zum beeindruckenden Abriss-Unternehmen. Als erstes zertrümmern die Katapult-Kugeln der Telmarer die Reste von Aslans Steinhügelgrab, dem Sammlungsort der Narnianer. Da zucken wir bei jedem Einschlag zusammen, das Krachen des Gesteins liefern die kleinen Wandlautsprecher mit richtig Kraft. Im Gegenzug zerschlagen die Narnianer im Untergrund alle steinernen Stützen des Gewölbes, welches das von den Telmarern eroberte Schlachtfeld unterhöhlt. Diese berstenden Steine, die von der Leinwand her regelrecht auf uns zufliegen, pressen die Nubert-Boxen mit tollem Druck in unsere Magengrube. Respekt! Sehr eindrucksvoll, welchen Punch die beiden kleinen Boxen auch bieten! Selbst die Bässe liefern sie mit Bravour: Als die feindliche Reiterhorde unter großem Getöse mit dem Boden einbricht und Richtung Souterrain versinkt, stellen uns die Nubert nuVero 50 das Einstürzen der Erdmassen mit fett-dumpfem Grollen, aber ohne Dröhnen in den Raum. Der Gesamtklang bleibt deshalb auch bei wuchtigen Pegelspitzen sehr klar. Das merkt man, wenn man etwa auf den dramatischen orchestralen Musik-Soundtrack achtet, der unter dieser Szene liegt.

Exzellente Polklemme: Die Überwurfmutter presst mit einem freilaufenden Stempel die Litze materialschonend an. Die breite Aufnahmeschlitz ermöglicht den Anschluss von Kabeln mit großem Querschnitt.

Bei aller Abbildungskraft ist der Tiefton der Nubert nuVero 50 nicht überzeichnet. Er bleibt im Rahmen dessen, was mit optimaler Nutzung der Gehäusegröße möglich ist. Natürlich bietet eine größere Box mehr Bassvolumen, aber es geht hier ja um eine dezente, raumsparende Lösung und um eine neutrale Wiedergabe. Wer mehr Bass will, bindet einen zusätzlichen Subwoofer ein oder gönnt sich das optionale Aktive Tuning-Modul – oder legt an der Nubert nuVero 50 einfach mal den Schalter um. Dann spielen die Boxen nicht mehr in der Einstellung „wandnah“, sondern „frei“. Nun werden die Bässe stärker betont, das ist zwar nicht mehr neutral, gibt der Szene gleich noch mal mehr Schmackes und Fulminanz, allerdings geht dies ein wenig auf Kosten der Klarheit. Probieren wir doch gleich auch mal den anderen Schalter, mit dem die Höhen verändert werden: Aus der Neutralstellung gehen wir nun zu „brillant“ über – und jetzt gewinnt der Sound in dieser Szene noch mal so richtig dazu: Bei den aufeinanderprallenden Schwertern der Kämpfer hören wir das schneidende Singen des Metalls, und die abgeschossenen Pfeile, mit denen sich Königin Susan und ihre Mitstreiter ihrer Feinde erwehren, sirren mit herrlicher Rasanz in der Luft. Sie wirken nun noch schneller, gefährlicher und tödlicher, wenn sie knapp an unserem Kopf vorbeisausen. Jetzt sind wir wirklich drin in der Schlacht! Die Nuberts geben – abseits aller von uns vorgenommenen Klangveränderungen – den Sound nämlich mit einer sehr schönen Räumlichkeit wieder. Die Homogenität stimmt ebenfalls, da gibt es keine Einbrüche, und das gilt auch außerhalb der besten Sitzposition, dem sogenannten „Sweet Spot“ zwischen den Boxen: Selbst einen Meter links oder rechts vom Premium-Platz kann man die Schlacht ohne Klangeinbußen genießen.

Das aufgesetzte Metallgitter sorgt für Schutz und passt mit Form und Farbe perfekt zur Box.

Die Nubert nuVero 50 in HiFi-Sphären

Nun holen wir die Nubert nuVero 50 mal wieder von der Wand und stellen sie frei im Raum auf, mit etwa 50 Zentimeter Abstand zur Raumbegrenzung. Bei den Schalterstellungen setzen wir die Höhen zurück auf „neutral“ und den Aufstellungsmodus auf „frei“. Musikalisch suchen wir jetzt den Kontrast, auf das hektische Kampfgetöse folgen nun harmonisch-entschleunige Klänge: „Desert Island“ von Nanna Øland Fabricius. Die dänische Sängerin ist besser bekannt als „Oh Land“, unter diesem Künstlernamen macht sie Elektropop, der in diesem Fall schön elegisch beginnt. Nach zwei kurzen lapidaren Paukenschlägen besingt Oh Land ihre metaphorische Reise, die zarte Skandinavierin steht mit ihrer leicht angerauten, etwas tiefer timbrierten Stimme im Raum, zwei Meter vor uns. Wir hören jeden kleinsten Hauch, der über ihre Lippen geht, die Nubert nuVero 50 gibt ihren Gesang schön detailreich wieder, ebenso den großen Raum, in dem Oh Land steht. In dieser Weite der Wiedergabe wirkt die Dänin fast ein wenig verloren, bis sie dann von sanften Keyboard-Klängen in ein Soundbett eingehüllt wird. Da werden nun die richtig tiefen Register aufgerufen. Der Nubert nuVero 50 gelingt auch hier im Bass ein richtig gutes Abbild, denn sie versucht erst gar nicht, sich an den Tiefsttönen dieser Produktion zu verheben. Deshalb wirkt die Wiedergabe auch hier ausbalanciert und stimmig. Richtig klasse schafft es die nuVero 50, den nun einsetzenden Frauenchor zum Schweben zu bringen. Dieser ätherische Sirenengesang lässt einen sofort die Augen schließen, die Stimmen scheinen schwerelos dahinzuströmen. Nun kann die Box noch mit den Impulsen des Elektro-Beats punkten: Satt und präzise legt sich dieser Rhythmusteppich unter die Musik, das ist gutes Timing, hier beweist insbesondere der Hochtöner seine Agilität. Sehr gelungen ist auch die Abbildung der zugleich einsetzenden E-Gitarre: Wir hören neben dem herrlich runden, aber trotzdem drahtigen Ton selbst die kleinen Rutschgeräusche auf den Saiten, die bei den Akkordwechseln entstehen. Es sind diese Details, die für eine authentische, wirklichkeitsnahe Wiedergabe des Instruments sorgen – und die Nubert nuVero50 kann sie liefern.

Das frontale Klangsegel glitzert und glänzt durch den perfekt polierten Metalleffekt-Lack.

Kann die Box es auch musikalisch krachen lassen? Dafür ziehen wir nun doch noch einmal in die Schlacht mit AC/DCs „War Machine“. Der Song beginn mit einem stoischen-durchgängigen Bassgrollen und einzelnen, satten Bassdrum-Schlägen. Hier zeigt die nuVero 50 wieder ihren tollen Punch. Große Klasse ist die Hi-Hat: Dieses Doppelbecken klingt ungemein crisp, das treibt den Song nach vorn. Dann endlich Gitarren – und auch die geben die Boxen richtig gut wieder: Schön crunchig, rau und räudig, dabei trotzdem mit dem warmen Ton eines Röhrenverstärkers, schön klar im Gesamtsound eingebettet. So müssen AC/DC-Gitarren klingen, und so schallen sie uns auch aus den Boxen entgegen. Die Transparenz bleibt selbst bei gesteigerter Lautstärke erhalten. Wie laut es ist, zeigt das Eintreffen des Redaktionskollegen, der eigentlich im Nebenraum sitzt, nun aber kurz seinen Kopf in den Raum steckt und knapp kommentiert: „Die machen aber ordentlich Dampf!“ Was will man mehr – Zwei-Raum-Beschallung mit einem Boxenpaar! Im Ernst: Natürlich ist irgendwann bei diesen Schallwandlern die Grenze erreicht, aber die liegt weit oben – weiter, als manchem Nachbarn halt lieb ist. Wir haben jedenfalls unseren Spaß gehabt.

Durch ihre flache Bauweise bildet die Nubert nuVero 50 mit einem wandmontierten Flatscreen quasi eine Ebene.

Fazit

Die Nubert nuVero 50 ist der Allrounder der nuVero-Serie: Mit diesem geschlossenen Zwei-Wege-Lautsprecher lassen sich Satelliten-Systeme zur HiFi-Beschallung realisieren, aber auch Mehrkanal-Surround-Sets für den Heimkino-Betrieb. Dabei funktioniert die Box als Front-, Rear- und Center-Speaker. Durch die kompakte und vor allem flache Bauweise, aber auch durch die schwenkbare Halterung kann die nuVero 50 ans Gemäuer montiert oder einfach auf dem Lowboard aufgestellt werden – oder ganz klassisch auf Ständern im Raum. Für die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten ist die Box zudem mit einem Aufstellungs- und einem Höhen-Schalter zur Klanganpassung ausgestattet. All diese Features machen die Nubert nuVero 50 zu einem Alleskönner für Wand und Decke, Regal und Raum. Dabei glänzt sie im Bassbereich mit einem Volumen, das man ihr kaum zutraut. Doch sie respektiert hier ihre physikalische Grenze – und deshalb macht auch die Nubert nuVero 50 dem Seriennamen alle Ehre: „vero“ bedeutet „Wahrhaftigkeit“.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

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