6.2

Franklyn -Die Wahrheit trägt viele Masken

Jonathan Preest lebt in Meanwhile City – einer dunklen Stadt, die von sämtlichen Religionen regiert wird. Alles ist erlaubt. Sogar der Schwesternschaft für den perfekten Nagellack ist es gestattet, ihren Glauben an den bunten Lack auszuleben. Doch für John, als Ungläubigen, ist es gefährlich, sich in dieser Stadt aufzuhalten. So dauert es auch nicht lange, bis er von den Jägern verhaftet wird. Nach Jahren kommt er frei, unter der Bedingung, das Individuum zu töten, auf dessen Spur er schon sein ganzes Leben ist, zu nehmen. Eben dieser Mann ist nämlich für den Tod der elfjährigen Sarah verantwortlich.


Meinung:

Der Film ist unterteilt in vier Geschichten bzw. Menschen und deren Schicksal. Zeitgleich wird immer wieder in die Fantasiewelt geschaltet, was zu Beginn total sinnlos und vor allem unpassend scheint, da es nichts miteinander zu tun hat. Ich dachte manchmal wirklich, ich würde zwischen zwei Filmen hin- und herswitchen. Die Parallelwelt gefiel mir jedoch besser, da sie etwas Comicartiges an sich hatte.

Franklyn fängt in Meanwhile City an, in der ein maskierter Möchtegern-Verbrecherjäger Rache an dem Individuum nehmen will, dass ein kleines Mädchen den Tod gekostet hat. In der Rolle hat man Ryan Phillippe verpflichtet, der irgendwie nicht wirklich überzeugen kann. Weder in den Kampfszenen, noch anderswo. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich ihn immer noch als Lockenköpfchen aus Eiskalte Engel in Erinnerung habe? Wobei ich ihn da auch schon ziemlich lasch fand.

Schnitt hin zu Milo in die Realität, der unmittelbar vor seiner Hochzeit verlassen wurde und nun trauert bis zum geht nicht mehr. Dargestellt wird dieser Charakter von Sam Riley, den ich schon in On the Road unerträglich fand. Dieser jammert bis zum Ende rum und bildet sich mal eben die Doppelgängerin von Eva Green ein.

In einem weiteren Teil geht es um die Kunststudentin Emilia (Eva Green zum zweiten), die ein ganz extravagantes Projekt am laufen hat. Sie begeht mehrmals Suizid, lässt sich aber kurz vor dem Tod retten und nimmt dieses alles heimlich auf. Vieles an ihr war dabei so abgedreht, dass ich oft dachte, dass dies die perfekte Rolle für Kristen Stewart gewesen wäre. Aber diese war zu der Zeit ja mit der Twilight Saga zu Gange und hatte wohl keine Zeit. Nichtsdestotrotz war dieses Filmabschnitt jedoch der interessanteste.

Und dann gibt’s da noch Peter Esser. Ein Vater, der schon fast verzweifelt nach seinem verschwunden Sohn sucht, der aus der Irrenanstalt entflohen ist. Spätestens jetzt sollte sich jeder den großen Plot zusammenreimen können, der schon nach ein paar Minuten glasklar erscheint. Ich war weder überrascht, noch empfand ich den Twist als großartig originell.

Es gibt viele Sachen, die mir einfach unlogisch erscheinen. Davon abgesehen, dass die gesamte Story eigenartig ist, habe ich für vieles keine Antworten erhalten. Es ist ja schön und nett, dass am Ende alles aufgeklärt werden soll, aber das funktioniert eben nicht ganz, da es einige Charaktere gibt, die zum Schluss hin einfach verschwinden und deren mitwirken somit fraglich bleibt.
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