
Pans Labyrinth
Originaltitel: El Laberinto del Fauno
Mexico 2006
Genre: Fantasy
Regie: Guillermo del Toro
Kamera: Guillermo Navarro
Musik: Javier Navarrete
DarstellerInnen: Ivana Baquero, Sergi López, Maribel Verdú, Doug Jones, Ariadna Gil, Alex Angulo
Story:
Nach dem spanischen Bürgerkrieg zieht die kleine Ofelia mit ihrer schwangeren Mutter aufs Land, da ihr Stiefvater dort mit der Ausschaltung der Rebellen betraut ist. In der Nähe ihrer neuen Wohnstätte gibt es ein altes Labyrinth, in dem Ofelia auf einen Faun trifft. Der Faun offenbart Ofelia, daß sie eigentlich in das unterirdische Königreich gehöre, einem Land, in dem ewiger Frieden herrscht. Um dorthin zu gelangen, müsse sie aber erst drei Aufgaben lösen…
Kommentar:
Der Film „Pans Labyrinth“ verbindet die Schrecken des spanischen Bürgerkriegs und des Francoregimes mit den Fantasien und Wünschen eines Kindes. Dabei ist die Fantasiewelt nicht Flucht in eine heile Welt, sondern sie ist genauso erschreckend wie die Realität, jedoch mit dem gravierenden Unterschied daß sie die Hoffnung auf etwas Besseres in sich trägt.
Bei der Darstellung des Francoregimes ist der Film ziemlich universell, denn die politischen Geschehenisse, die geschildert werden, könnten auch für jeden anderen totalitären Staat stehen.
Besonders lobenwert bei der Erzählung von Pans Labyrinth ist, meiner Meinung nach, daß der Film nicht auflöst, inwieweit die fantastischen Eriegnisse „echt“ sind und wie weit sie vielleicht nur in Ofelias Fantasie exsitieren. Das zu entscheiden bleibt dem Zuschauer vorbehalten und es gibt dem Film, trotz der Grausamkeit die geschildert wird, eine hoffnungsvolle Note.
Pans Labyrinth ist visuell sehr ansprechend, was nicht nur an dem interessanten Wechsel zwischen fast ausschliesslich grau-blauen Aufnahmen und hellen Aufnahmen liegt, sondern in erster Linie der exzellenten Kameraarbeit zu verdanken ist. Dabei finden sich auch einige recht seltene Aufnahmen, wie zum Beispiel eine Szene, in der der ganzen Raum benutzt wurde, eine 360°Grad Aufnahme, was eigentlich nicht typisch für westliche Filme ist, sondern eher mit dem japanischen Kino in Zusammnehang gebracht wird.
Auch die Zeit, die der Film sich läßt, damit sich die einzelnen Szenen und die damit verbundenen Emotionen entfalten können, erinnert ein wenig an japanisches Kino.
Zu den SchauspielerInnen ist zu sagen, daß ich sie in diesem Film eigentlich alle glaubwürdig fand. Besonders zu erwähnen sind natürlich die Darstellerin der Ophelia, Ivana Baquero, und der Darsteller von Ophelias Stiefvater, Sergi López, die den Film über weite Strecken tragen. Wobei ich zugeben muß, daß ich den Charakter des Stiefvaters, der ein wenig überspitzt dargestellt wird, eher als Sinnbild für das gesamte Regime verstanden habe.
Besonders gut gefallen hat mir auch noch sowohl die Figur als auch die Darstellerin der Mercedes, einer Magd mit der Ofelia Freundschaft schließt und die für mich so etwas wie die Tapferkeit des Individuums verkörperte. Diese Rolle wurde von Maribel Verdú gespielt.
Der Soundtrack ist sehr, sehr melancholisch und besteht überwiegend aus Klavier-und Streichmusik. (Und da ich mir den Film vor Verfassen dieses Artikels noch einmal angesehen habe, um ja nichts falsches zu schreiben, habe ich ihn jetzt die ganze Zeit im Ohr. 😉 )
Fazit:
Pans Labyrinth war einer der schönsten und traurigsten Filme, die ich dieses Jahr gesehen habe und er war fesselnd von der ersten bis zur letzten Minute.
Ein Fehler wäre es aber, anzunehmen, man könne sich diesen Film mit Kindern ansehen, da er Fantasyelemente enthält: der Film ist stellenweise grausam und verstörend, und zwar auch die Fantasyszenen!
Sonstiges:
Pans Labyrinth hat einen Oscar für Kamera, Art Directing, und Make Up verliehen bekommen.
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