American Mary

      • Kinostart:

Regisseur: Jen & Sylvia Soska
Drehbuch: Jen & Sylvia Soska
Darsteller: Katherine Isabelle, Tristan Risk, Jen & Sylvia Soska
Land: Kanada
Jahr: 2012
Genre: Horror, Thriller
Laufzeit: ca. 103 Minuten
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Darum geht’s:
Die Studentin Mary Mason möchte sich als Table Tänzerin in einem Nachtclub bewerben, um die dringend benötigte Kohle für Miete und Co. aufzutreiben. Bei dem Bewerbungsgespräch muss sie jedoch einen Mann wieder zusammennähen, den die Handlanger ihres neuen Bosses etwas entstellt haben. Begeistert von ihrem Talent, bittet die Stripperin
Beatress Mary um ihre Hilfe bei einer Freundin, die eine etwas unkonventionelle OP verlangt. Geblendet von der Menge Geld, die als Belohnung winkt, stimmt Mary zu und macht sich schon bald einen bekannten Namen als Bloody Mary, indem sie ihren Kunden fast jeden Wunsch erfüllt.

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Meinung:
Zu Beginn wird fahles, kaltes Fleisch genäht, was mir erst einmal mein Abendessen verhunzt hat. Zwar wird ziemlich schnell klar, dass es sich um einen Truthahn handelt, aber zu diesem Zeitpunkt hatte das Kopfkino schon ganze Arbeit geleistet.
In American Mary geht’s um selbsternannte Freaks und Body Motification. Leute, mit stinknormalen Tattoos und Piercings werden dabei nur müde belächelt, oder von Mary kurzerhand direkt vor die Tür gesetzt.

Katherine Isabelle (Hannibal), die schnappende Ginger (okay, der war Lahm) hat hier eine gute Performance abgeliefert. Jedenfalls 99% mal erträglicher als in dem Roadmovie 88, wo sie auch eine leicht gestörte Persönlichkeit hatte. Das ist hier zwar nicht ganz anders, aber doch besser. Besonders amüsant war übrigens ihr Blick, als Beatress ihr begeistert erzählt, wie viele Ärzte sie aufgesucht hat, um nun so auszusehen, wie sie es möchte. Herrlich!

Die beiden Regisseurinnen Sylvia und Jen Soska, die übrigens auch für das Drehbuch verantwortlich sind, spielen das Geschwisterpärchen, dass sich jeweils den linken Arm abnehmen und an der Schwester wieder annähen lässt. Das ist nicht nur extrem, sondern etwas unglaubwürdig hinsichtlich dessen, dass Mary ihr Studium abgebrochen hatte und für so etwas gar nicht ausgebildet ist. Schreiben wir es einfach ihrem Talent zu. Besonders geschmacklos war allerdings der Arzt und der, für ihn belustigende, Kommentar, er fühle sich bei den Zwillingen wie Dr. Mengele.
Aber um nochmal auf die beiden Soskas zu sprechen zu kommen: Diese sind ja eine recht bekannte Nummer in Horrorslasherkreisen. 2014 drehten sie einen Kurzfilm für die Episodenfilmreihe The ABCs of Death 2 mit dem Titel „Torture Porn“, in der auch Beatress Darstellerin Tristan Risk mit wirkte.

Besonders gefielen mir die Charaktere im Film und die unglaubliche Verunstaltung der doch recht ansehnlichen Tristan Risk (23 Ways to die) und Paula Lindberg (Supernatural), die als reale Puppe asexuell sein möchte und sich dafür eine besondere OP wünscht. Großes Kompliment an das Make up Team!

Ein besonderes PRO im Film ist, dass nicht allzu sehr ins Detail gegangen wird bzw. die Kamera nicht volle Kanone auf die Operationen hält. Ein CONTRA, dass die Handlung irgendwann sehr abflacht und teilweise etwas ermütend wird. Das liegt aber auch daran, dass der Film mit vollen Tempo angefangen hat und somit sein Potenzial schon zu Beginn erreicht hatte. Zwischenzeitlich stockt die Handlung daher etwas, z.B. wenn Mary auf die komische Chirugen Party geht, bei der wieder einmal klar wird: Chirugen haben alle einen an der Waffel. Mir ist klar, dass dies der Aufhänger für die Vergewaltigung und somit den Racheplan war, aber es hätte nicht so langweilig umgesetzt werden müssen. Hier gibt es übrigens eine kleine Parallele zu I spit on your Grave. Auch hier wird nicht gleiches mit gleichem vergolten, sondern ins extrem gegangen.

Desweiteren sind Antonio Cupo (Supernatural), Paul Anthony (iZombie), Nelson Wong (Life Unexpected – Plötzlich Familie), John Emmet Tracy (Wenn ich bleibe) und David Lovgren (Smallville) zu sehen.

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Fazit:
Skurriler Thriller über selbsternannte Freaks die alles tun, um anders zu sein.

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