Untold Scandal

      • Kinostart:

Originaltitel: Scandal – Joseon namnyeo sangyeoljisa 스캔들 – 조선 남녀 상열지사
Auch bekannt als: The Scandal; Scandal
Kinostart im Produktionsland: Südkorea 2003
Genre:
Liebe, Drama, Kostümfilm, Buchadaption

Regie: Lee Jae-yong
Kamera: Kim Byung-il
Drehbuch: Kim Da-woo, Kim Hyun-jung, Yoon Ki-chan, Lee So-myun, Pierre A. Choderlos de Laclos (Roman)
Kostüme: Jung Ku-ho
Musik: Lee Byoung-woo

DarstellerInnen: Jeon Do-yeon, Lee Mi-sook, Bae Yong-jun, Lee So-yon, Jo Hyun-jae


Story:

Bei einem Besuch bei seiner Cousine Madame Yoo wird Won von dieser gebeten die junge So-ok, die zukünftige Konkubine ihres Mannes zu verführen und zu schwängern. Seine Antwort, diese Aufgabe sei ihm viel zu leicht, er fändes es hingegen interessanter die für ihre Keuschheit berühmte Witwe Frau Chung zu verführen, quittiert Madame Yoo mit dem Vorschlage einer Wette:
Gelingt es Won Frau Chung zu verführen, gewinnt er eine Nacht mit seiner Cousine. Andernfalls soll er Mönch werden.
Die Jagd auf die tugendhafte Frau erweist sich aber als harte Arbeit und hat für alle Beteiligten andere Konsequenzen als geplant.


Kommentar:

Untold Scandal basiert auf dem Buch „Gefährliche Liebschaften“ von Pierre A. Choderlos de Laclos und gilt, obwohl die Handlung von Frankreich nach Korea verlegt wurde, als recht vorlagengetreue Adaption des Romans. Leider habe ich diesen nicht gelesen und kann das also weder betsätigen noch anzweifeln.

Sicher ist, daß die Handlung des Films bis auf ein paar Klainigkeiten stimmig übertragen werden konnte. Aber auch wenn es nicht so gewesen wäre, wäre es nicht so schlimm, denn der Film macht von vornherein durch die Nutzung von Cembalomusikstücken als Hintergrundmusik klar, daß die Übertragung mit einem zwinkernden Auge geschah und wo der Ursprung der Geschichte liegt.

Das Werk wurde mit viel Witz inszeniert, aber auch die Tragik der Geschichte kommt nicht zu kurz ohne dabei ins Melodaramtische überzugleiten.

Den Hauptcharakteren des Films wird sehr viel Zeit gewidmet. Dabei hat die „Verführung“ der Mrs Chung die meiste Screenzeit. Trotzdem liegt das Augenmerk der Geschichte eigentlich auf Won Cho und Madame Yoo, die selbst zu Opfern ihrer Intrigen werden. Der Film schaut hinter die zynistische Fassade und läßt die verborgenen Ängste und Verletzlichkeit erahnen. Das macht die Personen, trotz der Leichtigkeit, mit der sie mit den Gefühlen Anderer spielen, sehr menschlich.

Die Charaktere sind auch sehr gut gespielt. Bae Yong-jun (April Snow, Winter Sonata) spielt Won Cho blasiert, arrogant und charmant. Lee Mi-sook (…ing, Besa Me Mucho) ist als seine Cousine zynisch und überzeugend eifersüchtig und Jeon Do-yeon, die vor einigen Jahren in Cannes für ihre Rolle in Milyang als beste Darstellerin ausgezeichnet wurde, ist ihrer Rolle getreu, überraschend prüde und farblos.

Nun, die Figuren und ihre Darstellung sind aber nicht das, was wirklich den Reiz an Untold Scandal ausmacht. Die eigentlich Stars sind auf jeden Fall die farbenfrohen Kostüme, die Probs, Gebäude und Locations, die dem Stil der Joseon Zeit nachempfunden sind. Sie entfalten ein kleines Fest für die Augen, das einen problemlos vergessen läßt, daß man die Geschichte trotz allem schon kennt.

Der Film enthält einige wenige erotische, aber harmlose Szenen. Das meiste wird eher angedeutet.


Fazit:

Untold Scandal war einer der großen koreanischen Erfolge (auch international) von 2003. Mir hat er sehr gut gefallen und ich würde jeden dazu ermuntern, ihn sich anzusehen und sich nicht von dem etwas dämlich aussehendem Cover der deutschen DVD abschrecken zu lassen.


Anmerkung: In diesem Artikel wurden die koreanischen Namen in der Reihenfolge „Familienname Vorname“ geschrieben.

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