Linda Linda Linda

      • Kinostart:

 

Japan 2005
Genre: Drama, Musik
Regie: Yamashita Nobuhiro
Kamera: Ikeuchi Yoshihiro
Drehbuch: Mukai Kôsuke, Miyashita Wakako, Yamashita Nobuhiro
Musik: James Iha, The Blue Hearts, Paran Maeum
DarstellerInnen: Bae Doona, Kashii Yu, Maeda Aki, Sekine Shiori, Matsuyama Ken’ichi, Yukawa Shione, Mimura Tokayo, Komoto Masahiro, Yamazaki Yuko, Pierre Taki

 

Story:

Kurz vor ihrem großen Auftritt auf dem Schulfest steht Keis Band nach einem Streit und einem kleinen Unfall ohne Sängerin und ohne Gitarristin da. Die noch übrigen Bandmitglieder Kei, Kyoko und Nozomi wollen aber nicht so schnell aufgeben. Statt eigener Songs, beschließen sie drei Lieder der Punkrockband Blue Hearts zu covern, darunter deren Hit „Linda Linda Linda“ und Kei übernimmt statt ihrem angestammten Platz am Keyboard die Gitarre. Die Suche nach einer Sängerin gestaltet sich schon schwieriger, bis man sich darauf einigt das nächste vorbeikommende Mädchen zu nehmen. Dieses Schicksal trifft die koreanische Austauschschülerin Song, die aber leider des Japanischen nicht mächtig ist.
Kein Problem, das nicht behoben werden kann, schließlich hat man ja noch ganze drei Tage Zeit…

 

Meinung:

Hört man davon, wie „Linda Linda Linda“ aufgebaut ist, kann man sich den Erfolg des Films im ersten Augenblich kaum erklären. Der Film ist langsam, hat überwiegend statische Kamerauaufnahmen und tut nichts weiter als über drei Tage vier Schulmädchen dabei beobachten, wie sie drei Musikstücke lernen.
Ja, wenn die Mädchen vielleicht irgendwie außergewöhnlich wären… Aber nein, sie sind ganz durchschnittlich. Sie sind weder besonders schön (die SchaupielerInnen normal schon, aber sie sind auf Durchschnitt getrimmt), noch geben sie sich aufreizend, wodurch man wenigstens den Erfolg beim männlichen Publikum hätte erklären können. Sie sind auch keine Outsider, die sich irgendwie behaupten müßten und sie haben auch keine außergewöhnlichen Probleme, die zu irgendwelchen emotionalen Höhepunkten und Tiefpunkten im Film führen würden.
Die einzige nicht ganz so durchschnittliche Person ist die koreanische Austauschschülerin Song. Sie wäre doch ein tolles Opfer gewesen um die Unterdrückung der koreanischen Minderheit in Japan zu beschreiben oder eine mitreißense Geschichte von einer Ausgestoßenen, die sich in einer Band so hervorragend bewährt, daß sie sich den Respekt der Umgebung verdient? Nun, die Song in „Linda Linda Linda“ wird aber nicht diskriminiert. Sie ist zwar etwas seltsam und hat Probleme mit der Sprache, das ist aber kein größeres Problem, als das, daß Kei eigentlich keine Gitarre spielt.
Wodurch kommt es dann, daß „Linda, Linda, Linda“ so ein beliebter Film wurde?
So seltsam es klingt, es liegt gerade an all den oben genannten Punkten, die den Film einfach sehr, sehr realistisch werden lassen. Man kennt die Situation und man findet sich sofort in dem Film wieder.
Trotzdem ist der Film nicht trocken. Dafür sorgen die humorvollen Stellen, zu denen besonders Songs Charakter und auch ihre Sprachprobleme führen. Übrigens ebenfalls Probleme, die jeder nachvollziehen kann, der einmal an einem Sprachaustauschprogramm teilgenommen hat.
Hinzu kommt auch noch die hervorragende Leistung der Darstellerinnen. Maeda Aki (bekannt aus Battle Royale) spielt die augeglichene Drummerin Kyoko und Kashii Yu die etwas forsche Kei. Beide passen sehr gut in diese Rollen. Sekine Shiori ist keine Schauspielerin, sondern Bassistin der Gruppe Base Ball Bears. Dementsprechend hat sie auch weniger Screentime (was ich eigentlich schade finde) untestütz das Ganze aber mit ihrem musikalischen Können. Bae Doona war trotz ihres Altersunterschiedes zu den anderen Mädchen ebenfalls eine sehr, sehr gute Wahl. Sie haucht ihrer Figur sehr viel Wärme und Leben ein und beweist erneut ihre Vielseitigkeit als Schauspielerin.
Die vier jungen Damen spielen die Lieder im Film übrigens selbst. Es sind Coverversionen der japanischen Punkrockband „The Blue Hearts“, und ziemliche Ohrwürmer! Die Hintergrundmusik stammt aus der Feder James Ihas, Mitglied der bekannten U.S.Gruppe „Smashing Pumpkins“. Sein akustischer Score ist angenehm ruhig und paßt sich sehr gut dem ruhigen Aufnahmestil an.
Alles in allem ein sehr gelunger Film, an dem es nichts großartig auszusetzen gibt.

 

Empfehlung:

Linda Linda Linda ist ein Film über Durchschnittsmenschen für Durchschnittsmenschen, der eine so schöne Mischung aus Allem und Nichts bietet, daß ihn sich jeder gefahrlos ansehen kann und sich dabei wahrscheinlich auch noch amüsieren wird. Und wer nicht in Versuchung kommt, danach laut Linda, Lindaaa… Linda , Linda, Lindaaaaaaa zu singen ist einfach sebst schuld!

 

 

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